In unserem Land gibt es einen merkwürdigen Nimbus um den Beruf des Heilers, der durch unsere Geschichte entstanden ist, sich aber heute noch hartnäckig hält. Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, daß Heiler heilen. Filme wie “Harry Potter” mit einer Hexe Madam Pomfrey, die alles im Handumdrehen wieder heile macht, unterstützen die Vorstellung, daß ein Heiler, mit magischen Kräften ausgerüstet, den Kranken, den Lazarus, mit ein oder zwei Sprüchen und ein bißchen Handauflegen schnell wieder in seine gesunde Funktion zurückbringt.
Auch Jesus konnte nur erfolgreich heilen, wenn der Mensch bereit für seine Heilung war. Wenn wir die Sicht der Quantenphysik und Quantenbiologie dazunehmen, unterstützt die moderne Wissenschaft dieses uralte Wissen. Die Energie folgt der Aufmerksamkeit. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf unsere Heilung lenken, kann Veränderung enstehen.
Ein moderner Heiler muß sich der Qualitätseffizienz ebenso unterwerfen, wie gegen mystische Vorurteile eines altertümlichen Heilerbildes kämpfen. Auf der einen Seite wird er bewundert und fasziniert die Menschen, auf der anderen Seite ist seine Arbeit immer noch, oder wieder?, jenseits des Verstehens und macht dadurch Angst. Die Folge ist Ablehnung.
Die Eigenverantwortung, die die alternative Medizin einfordert und das Heilerbild, das dem des Arztes ähnelt, scheinen sich zu widersprechen. Wenn man jedoch genauer hinschaut, verlangt der Heiler / Heilpraktiker eine Mitarbeit, die der Arzt oftmals nicht braucht und / oder wünscht. Der mündige Patient, der eine Entscheidung treffen muß, damit Heilung geschehen kann, wird von der konventionellen Medizin eher nicht unterstützt. Er verwirrt nur. Die ganzheitliche Sichtweise, die Heiler und Heilpraktiker auf den Menschen haben, ist der von Newton geprägten Medizin (der Mensch funktioniere wie eine Maschine) fast schon unheimlich. Aber warum nur? So lange ist es noch nicht her, daß Paracelsus und Samuel Hahnemann, der Schamane und das Gesundbeten ein Teil unserer Heilkultur waren. Das Göttliche Prinzip gehörte zum Menschsein dazu, also auch zu seiner Heilung.
Heilung entsteht, in dem der Mensch “Ja” dazu sagt, sich zu verändern. Er gibt sein Einverständnis zu seiner Veränderung hin zur Erfüllung seiner Wünsche. Seine Wünsche können dabei unbewußt oder bewußt sein. Gerade auch die unbewußten Wünsche leiten uns hin, zur Heilung in uns. Wir selbst sind diese Veränderung und kreieren unsere Heilung und Gesundheit.
Ein Heiler hilft bei dieser Veränderung, aber er macht sie nicht. Nicht der Heiler hat die Verantwortung für die Gesundung des Klienten, sondern dieser selbst. Heiler sind Lebensabschnittsbegleiter, Türöffner, Mutmacher, Gedankenveränderer, Umstürzler, Harmonisierer, Energiegeber, Kanalputzer, Impulsgeber, Glaubenssätzekaputtmacher, Energieveränderer, und mehr.
Die Veränderung, die Heilung selbst, findet ausschließlich in und durch einen selbst statt. Wir behalten unsere Verantwortung. Unsere Instanzen bestimmen, wieviel Heilung aufgenommen wird. Unser Hohes Selbst führt uns dabei – ob wir es merken oder nicht. Das bedeutet auch, wir können vertrauen, daß die Veränderung, die stattfindet auch stattfinden soll. Manchmal braucht es dazu etwas Geduld mit sich selbst. Wir können vertrauen, daß der Heiler, der uns begegnet, die Werkzeuge hat, die wir für unsere Veränderung brauchen. Heilung ist ein Prozeß, der uns in den Zustand von heil und ganz, oder gesund, führt, den wir uns wünschen. Auch hier gilt: seien wir uns des wahren Wunsches bewußt oder nicht.
Die Reise machen wir selbst – aber nicht allein, denn der Heiler ist unser Reiseleiter und Reisebegleiter. Und das ist vielleicht tröstlich, auf jeden Fall unterstützend und ganz oft heilsam.
Ich freue mich, wenn ich Sie auf dieser Reise begleiten darf.
Ihre Stephanie v. Haldenwang
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